Podiumsdiskussion 2020

„Chancengleichheit im Forschungsalltag – wo betrifft mich das?“

24.11.2020

Am 24. November 2020 haben sich Mitglieder der Sonderforschungsbereiche 805, 1194, TRR 150 und TRR 270 in einer virtuellen Podiumsdiskussion intensiv mit dem Thema Chancengleichheit im Forschungsalltag auseinander gesetzt.

Unconscious Bias – die unbewussten Denkmuster, die wir alle im Kopf haben, prägen unser Denken und unsere Entscheidungen. Dies wurde von Moderatorin Prof. Dr. Claudia Schmeink (Schmeink Consulting) im Eingangsvortrag deutlich gemacht. Wo begegnen wir ihnen im (Arbeits-)Alltag und wie gehen wir damit um? Über diese Frage diskutierten Prof. Dr. Lambert Alff (PI und Mitglied des Gleichstellungsteams im SFB-TRR 270, sowie Mitglied des Beirats Forschungsorientierte Gleichstellung der TU Darmstadt), M.Sc. Pauline Brumm (Doktorandin im SFB 1194), Prof. Dr. Bettina Frohnapfel (PI im SFB-TRR 150) und Dr. Benjamin Lambie (Geschäftsführer SFB-TRR 150, SFB 1194 und Profilbereich TFI).

Alle Podiumsgäste berichteten davon, wie sie sich mit dem Thema auseinandergesetzt haben, wo ihre individuellen Berührungspunkte liegen und wo ihnen Vorurteile oder Rollenerwartungen begegneten. Besonders betonten sie die Bedeutung von diversen Vorbildern und Netzwerken und das Hinterfragen von Stereotypen. Mentoring wurde als sehr geeignete Methode beschrieben, Verhaltensweisen zu reflektieren und sich über berufliche Schritte bewusst zu werden. Mindestens genauso wichtig sei es aber auch, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf – besonders im Alter zwischen 30 und 40, in dem häufig die Phase wichtiger Karriereschritte mit der Phase der Familiengründung zusammenfällt – stärker in den Blick zu nehmen – und zwar für alle Geschlechter, um auch hier veraltete Rollenmuster aufzubrechen und moderne Familienmodelle leben zu können.

Die Podiumsdiskussion wurde umrahmt von Grußworten der vier Sprecher der Sonderforschungsbereiche. Prof. Dr. Andreas Dreizler (SFB-TRR 150), Prof. Dr. Oliver Gutfleisch (SFB-TRR 270) und Prof. Dr. Peter Stephan (SFB 1194) setzten zu Beginn der Veranstaltung ein deutliches Statement für die Bedeutung von Chancengleichheit in ihren Verbundprojekten. Zum Abschluss stellte Prof. Dr. Peter Pelz, der mit der maximalen SFB-Laufzeit von 12 Jahren auf eine langjährige Erfahrung mit dem Thema Chancengleichheit im SFB 805 zurückblicken kann, die Bedeutung von Veranstaltungen und Diskussionen wie dieser heraus.

Auch wenn in diesem Jahr auf die Vernetzungsmöglichkeit am Buffet verzichtet werden musste – die mehr als 50 Teilnehmenden der virtuellen Veranstaltung hatten im Anschluss die Möglichkeit, sich in kleinen Gruppen in Break out Sessions über das Gehörte auszutauschen und weiter zu vernetzen.